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Überforderung als Alleinerziehende: Warum sie entsteht – und was wirklich hilft

Du wachst morgens auf, noch bevor der Wecker klingelt – weil dein Kind dich braucht. Die Gedanken beginnen sofort zu kreisen:

Was steht heute an? Kita, Schule, Arbeit, Haushalt, Einkauf, vielleicht noch ein Gespräch mit dem Jugendamt oder ein Elternabend. Du atmest tief durch und funktionierst.


Wieder einmal.


Wenn du alleinerziehend bist, trägst du nicht nur die Verantwortung für dein Kind – sondern auch für euch beide emotional, organisatorisch und oft auch finanziell. Kein Wunder, dass du dich häufig überfordert fühlst. Und weißt du was? Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine logische Folge deiner Situation.


In diesem Artikel erfährst du,


warum die Überforderung so hartnäckig ist,


was sie mit deinem Nervensystem macht


und wie du erste Schritte gehst, um wieder mehr Luft zum Atmen zu bekommen.



Was bedeutet eigentlich Überforderung als alleinerziehende Elternteile?


Überforderung als alleinerziehende Elternteile ist kein persönliches Versagen. Sie entsteht, wenn die Anforderungen größer sind als deine verfügbaren Ressourcen. Als alleinerziehende Mutter oder Vater übernimmst du in vielen Fällen Aufgaben, die sich normalerweise zwei Erwachsene teilen – emotional, organisatorisch und mental.


Dabei fehlen dir oft:


Entlastung im Alltag


Zeit für dich selbst


Verständnis von außen


und manchmal auch schlicht Anerkennung



Dazu kommen innere Antreiber wie:


„Ich muss stark sein.“


„Ich darf mich nicht beschweren.“


„Mein Kind soll es gut haben – koste es, was es wolle.“


Diese Gedanken halten dich im Funktionsmodus – aber sie können dich auch in die Erschöpfung treiben.


Die Auswirkungen auf dein Nervensystem


Wenn du dauerhaft zu viel leistest, ohne dich zu regulieren, gerät dein autonomes Nervensystem aus dem Gleichgewicht. Das bedeutet konkret:


Dein Körper ist ständig in einem Zustand von Kampf oder Flucht


Dein Geist ist im Alarmmodus


Du schläfst schlechter, bist reizbarer, anfälliger für Infekte oder Verspannungen


Vielleicht kennst du das Gefühl, im eigenen Alltag wie gelähmt zu sein – und trotzdem immer weiterzumachen. Überforderung zeigt sich oft nicht nur durch Weinen oder Zusammenbrüche, sondern auch durch:


emotionale Taubheit


innere Leere


Rückzug


Gereiztheit gegenüber dem Kind


Diese Symptome sind kein Zeichen dafür, dass du es „nicht schaffst“ – sie sind Hinweise darauf, dass du dich dringend um dich selbst kümmern darfst.


Erste Hilfe: Was du sofort tun kannst


1. Erkenne an, dass deine Situation herausfordernd ist

Du brauchst keinen Applaus und keine Medaille – aber du brauchst Mitgefühl mit dir selbst. Sag dir:

„Ich trage viel. Kein Wunder, dass es manchmal zu viel ist.“


2. Mini-Atempause im Alltag

Setze dich, atme tief durch die Nase ein, halte kurz inne, atme langsam durch den Mund aus. Mach das 5 Atemzüge lang – und spür, wie dein Körper reagiert.

Diese Übung dauert 30 Sekunden – aber sie signalisiert deinem Nervensystem: Ich bin sicher. Ich darf entspannen.


3. Radikale Vereinfachung

Frag dich:


Muss ich das heute wirklich erledigen?


Kann ich um Hilfe bitten?


Kann etwas verschoben oder gestrichen werden?


Dein Energiehaushalt ist wertvoll. Behandle ihn wie eine kostbare Ressource.



Langfristig aus der Überforderung kommen: Was du verändern kannst


1. Baue Mikro-Momente der Selbstfürsorge ein

Warte nicht auf den großen Wellness-Tag, sondern nimm dir täglich 5–10 Minuten nur für dich.

Das kann sein:


Ein Kaffee in Ruhe


Musik hören, die dich stärkt


Journal schreiben


eine hand mit einem stift beim schreiben
Journal schreiben als kleine Pause nur für dich.

Journal schreiben als kleine Pause nur für dich.



10 Minuten an der frischen Luft


Regelmäßigkeit schlägt Dauer. Dein Nervensystem liebt Rituale.


2. Setze liebevoll Grenzen

Du darfst Nein sagen. Auch deinem Kind. Auch deiner Familie. Auch der Schule.

Grenzen sind kein Egoismus – sie sind Selbstschutz.


Sätze wie:

„Ich kann das heute nicht übernehmen.“

„Ich brauche jetzt eine Pause.“

sind Ausdruck deiner Verantwortung – nicht deiner Schwäche.


3. Hol dir emotionale Unterstützung

Du musst das nicht alleine schaffen. Gespräche mit jemandem, der dich versteht, können entlasten – sei es durch professionelle Beratung, durch Austausch mit anderen Alleinerziehenden oder durch einen festen Zuhör-Menschen.


Denn du darfst getragen sein, auch wenn du den Alltag oft allein schultern musst.


Du bist nicht falsch – die Umstände sind fordernd


Es gibt keinen Orden für Selbstaufgabe.

Es gibt nur dich – und dein wertvolles Leben.

Wenn du dich überfordert fühlst, ist das kein Zeichen, dass du zu schwach bist. Es ist ein Zeichen, dass du viel zu stark warst – viel zu lange.


Du darfst dir Hilfe holen.

Du darfst dir Pausen erlauben.

Du darfst dich selbst wichtig nehmen.


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